Die Mainzer kamen vorherigen Samstag nicht aus dem Staunen heraus. Denn durch ihre Innenstadt zogen hunderte tanzender Jugendlicher und schwenkten Transparente wie „The Flood is coming“. Zu hören war der Demozug allerdings nicht. Bei der Silent Climate Parade trugen die jungen Erwachsenen Kopfhörer, aus denen cooler Elektrosound in ihre Körper surrte. Die Passanten erlebten dagegen irritierende Stille. Und zahlreiche kreative Aktionen. Auf Ansage erstarrten die Demonstranten sekundenlang oder umarmten Bäume am Straßenrand - bildhafte Klimabotschaften an alle Unbeteiligten.
Plötzlich ertönte dann doch ein schrilles Pfeifen und eine Gruppe Jugendlicher stürmte los, um blitzschnell mit Straßenkreide den Asphalt zu bemalen. Schülerinnen und Schüler der Schulze-Delitzsch-Schule aus Wiesbaden zeichneten in wenigen Minuten das 20m²-große Bild einer Malediven-Insel. Eine alarmierende Todesanzeige als buntes Graffito, denn die Insel könnte in den nächsten Jahrzehnten aufgrund des steigenden Meeresspiegels untergehen.
Trainiert hatten sie die Aktion mit Theatermacher Martin Zepter im Rahmen der artistic seed Inseln versenken. Die Silent Climate Parade, die in Mainz bereits zum vierten Mal vom BUND Jugend Rheinlandpfalz organisiert wurde, bot da die perfekte Bühne, um den Flashmob vor zahlreichen Zuschauern zu realisieren.
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