Wer einmal auf einem Braunkohleflöz gestanden hat, für den verändert sich die Welt. Aus 100 Metern Tiefe verschwindet der Horizont hinter Erdhügeln und Geröllbergen. Neben den Maschinen, die sich tief in die Erdschichten hineingraben, wirken die Menschen wie Ameisen. Wer hier ein Stück Holz findet, der weiß, dass es 17 Millionen Jahre alt ist.
Anfang April standen rund vierzig Jugendlichen, die sich im Rahmen des Programms KlimaKunstSchule für den Klimaschutz engagieren, im Tagebau Welzow. Sie wussten: Wer Strom verbraucht, der bekommt ihn aus der Steckdose. Strom ist so leicht zu bekommen, dass der Verbrauch von Jahr zu Jahr steigt. Die Folgen des Stromverbrauchs bleiben im Alltag dagegen unsichtbar.
Im Tagebau wird es konkret: Um Menschen mit Strom zu versorgen, entstehen auf Jahrzehnte kilometergroße Löcher. Wo Braunkohle abgebaut wird, da lebt niemand mehr. Lässt sich diese Erfahrungen mit anderen teilen, die zu Hause geblieben sind? Wie?
Im Kunsthaus Dresden waren die Jugendlichen eingeladen, zusammen mit den Künstlerinnen Stefanie Busch und Susanne Keichel, Bilder zu inszenieren und als Plakatmotiv zu fotografieren. Entstanden ist eine Plakatreihe mit sechs unterschiedlichen Motiven – vom Kohleschaumbad bis zum Energiefresser. Bilder, die von den Jugendlichen und anderen Interessierten in den kommenden Wochen bundesweit verbreitet werden können. Den Anfang machte das Dresdner Straßenbahnfernsehen. Unmittelbar nach den Plakatenthüllungen im Kunsthaus Dresden sahen die Fahrgäste dort das erste Plakat auf der Mattscheibe.
Interessierte können die Plakatreihe, aber auch einzelne Motive bestellen. Eine Email mit Angabe der gewünschten Motive, Anzahl der Plakate und einer kurzen Info, wo die Plakate aufgehängt werden sollen, genügt: klimakunstschule(at)bildungscent(dot)de
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