Das Ergebnis des anderthalbtägigen gemeinsamen Workshops ist: Schulen sind Werkstätten, Ateliers, Arenen, Labore der Zukunft. Hier werden die Weichen gelegt für die Welt von morgen. Es geht in unserem Netzwerk darum, uns im Umgang mit den unbekannten Herausforderungen der Zukunft und den Unsicherheiten in einer sich beständig wandelnden Welt zu schulen. Abgeleitet aus der genauen Beobachtung der Gegenwart möchten wir Ansätze entwickeln, Lösungen finden, kreative und zukunftsfähige Herangehensweisen erproben. Wir möchten im Netzwerk gemeinsam erarbeiten, wie wir in unserer Arbeit noch besser werden können, welche inneren Entwicklungen notwendig sind und welche Kooperationen wir dafür brauchen. Fünf Schulleitende, eine Sozialpädagogin, eine Sonderpädagogin, zwei Führungskräfte aus der Wirtschaft und das Team von BildungsCent erarbeiteten die Grundgedanken des Netzwerks. In inspirierender Atmosphäre in der Berliner Nürtingen-Grundschule und einem wunderbar vertrauten Miteinander sprudelten viele verschiedene Gedanken und Ideen, die schließlich in dem Bild der ‚Werkstatt der Zukunft’ zusammenflossen.
Allen Teilnehmenden sind wir auf besondere Weise verbunden. Markus Schega, Leiter der Nürtingen-Grundschule im Herzen von Berlin Kreuzberg, hat seine Schule nicht nur zu einer von der gesamten Schulgemeinschaft und inzwischen berühmten „Gestalteten Lernumgebung“ verwandelt, sondern ist auch unser guter Nachbar. Bei allen Fragen können wir jederzeit anrufen und vorbeischauen, wir dürfen die Aula nutzen oder in der spannenden und bunten Schule hospitieren. Das ist für uns ein ganz großartiger Gewinn. Unterstützt wird das Netzwerk auch durch die Sonderpädagogin der Nürtingen-Grundschule, die dieses mit ihren Impulsen aus der Praxis ergänzt.
Klaus Lindner und Brigitte Sorg von der Mörike Gemeinschaftsschule in Backnang hatten den Mut, trotz vieler Vorbehalte eine der ersten Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg zu entwickeln. Das Schulleitungsteam hat eine vorbildliche Lernkultur entwickelt, bei der die Gemeinschaft die Grundlage ist für die individuelle Entwicklung und Potentialentfaltung der Kinder und Jugendlichen als auch des gesamten Kollegiums. Das ist nicht nur Programm der Mörike Gemeinschaftsschule, sondern tiefe Überzeugung, die beide mit großer Begeisterung und immer mit viel Humor in die Welt tragen.
Etwas nahezu Unglaubliches ist Uwe Eckey, Schulleiter und Heike Kumar-Göttker, Schulsozialarbeiterin der GGS Porz Hauptstraße in Köln gelungen, wofür wir sie sehr bewundern: An der Schule sind viele Kinder aus schwierigen Herkunftsmilieus. Durch die konsequente Einbindung von Eltern, die oft schwer zu erreichen und der Schule auch skeptisch, zum Teil ängstlich, gegenüber stehen, gelingt es der Schule die Bildungschancen ihrer Schülerinnen und Schüler zu verbessern. Durch Beziehungsarbeit entwickeln die Eltern Vertrauen zur Schule. Sie lernen zu schätzen, wie wichtig die Schule und ihr Mitwirken für die positive Entwicklung ihrer Kinder sind.
Jens Reichel baut mal eben schnell ein Gymnasium der ganz anderen Art in Dresden auf. Das Gymnasium Bürgerwiese ist tief eingebunden in das schulische Umfeld. Die Schülerinnen und Schüler kommen aus der gesamten Stadt in der Ganztagsschule zusammen und haben dort ihren Lebensmittelpunkt. Dies nimmt die Schule in ihren Angeboten sehr ernst. Durch gesundes und nachhaltiges Lernen werden die jungen Menschen auf die unbekannten Herausforderungen der Zukunft vorbereitet. Das Gymnasium soll auf 1.300 Schülerinnen und Schüler anwachsen. „Eine ganz normale Schule eben“, sagt Jens Reichel achselzuckend und mit verschmitztem Lächeln.
Dr. Volkert Sjut hat in seinem Leben die verschiedensten Leitungspositionen in der Wirtschaft im In- und Ausland verantwortet. Mit Erstaunen stellt er immer wieder fest, dass mit dem Ausscheiden aus dem Erwerbsleben die Arbeit nicht aufhört. Mit seinem Engagement gibt er überall da, wo es um die Ausbildung der jungen Generation geht, unschätzbar wertvolle Impulse. Für uns ist er neben seiner Expertise insbesondere der mitunter sehr kritische, aber immer zugewandte Freund.
Katja Schwob steht mitten im Arbeitsleben und ist in einer großen Firma zuständig für die Aus- und Weiterbildung. Auch sie bringt uns enorm bereichernde Impulse und leitet den Blick immer wieder hinaus aus der Schule in das Leben und in die Welt.
Nicht teilnehmen konnte Bernd Westermeyer, Schulleiter der Schule Schloss Salem. Wir hoffen alle sehr, dass er beim nächsten Mal dabei ist.
Der Zweck des BildungsCent-Netzwerkes ist es, viele verschiedene Menschen, die ein gemeinsames Thema treibt, miteinander zu verbinden. Sie vernetzen ihre Erfahrungen, ihr Wissen und ihre Kompetenzen ohne jegliche Erwartungen. So entstehen neue Gedanken, neue Möglichkeiten, neues Handeln.
In einer von Konsum und Wettbewerb geprägten Welt ist ein solches Netzwerk, wie es hier gerade entsteht, etwas ganz Besonderes! Wir bedanken uns sehr für das Vertrauen aller und freuen uns schon auf unser nächstes Treffen in Dresden.
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