Liebe Leserinnen und Leser,
der Klimawandel ist eines der prominesten Beispiele dafür, dass wir es in Zukunft vermehrt mit Herausforderungen zu tun haben, die kein Bereich, kein Sektor allein lösen kann. Wie aber steht es mit unserer Fähigkeit zur Kooperation? Wie lernen wir, Menschen und Organisationen zu verstehen, die völlig anders „ticken“, die in anderen Gebieten zuhause sind, die andere Ziele verfolgen und andere Vorstellungen von der Welt haben? Wie gehen wir mit uns völlig fremden Kulturen und religiösen Vorstellungen um? Und wie können wir bei all den Unterschieden die Gemeinsamkeiten herausfinden? Das, was uns miteinander verbindet? Ein Anfang könnte es sein, in den Dialog miteinander zu treten und Verbindungen zwischen Menschen aufzubauen, die sich sonst womöglich niemals begegnet wären.
Denn nur so können wir eine Basis schaffen, auf der wir gemeinsam etwas bewegen können.
Im Oktober laden wir über siebzig Schülerinnen und Schüler und ebenso viele Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft nach Hamburg ein, um gemeinsam mit uns aktiv zu werden. Das Theaterkollektiv Rimini Protokoll inszeniert im Deutschen SchauSpielHaus die Welt-Klimakonferenz. Ein Kunsterlebnis vor dem Hintergrund der in Paris im Dezember 2015 tatsächlich stattfindenden Klimakonferenz, das zum Handeln herausfordert. Ein Anstoß durch die Kunst, den wir beim anschließenden KlimaDinner aufnehmen werden, um mit unseren Gästen konkrete und umsetzbare Verabredungen zu treffen, wie sie sich in generationsübergreifenden Partnerschaften am Klimaschutz in Deutschland beteiligen.
Solche ungewöhnlichen Partnerschaften können ein Anfang sein, die Kooperation mit anderen Menschen und anderen Organisationen einzuüben. Wir glauben, dass Kooperationsfähigkeit viel mit der Fähigkeit zu Lernen zu tun hat. Mit der Fähigkeit sich Fragen und Herausforderungen zu nähern auf die niemand eine Antwort hat und auf die es vielleicht gar keine richtige, aber auch keine falsche Antwort gibt. Auch hier ist der globale Klimawandel wieder ein gutes Beispiel, denn es wird im Umgang mit den daraus resultierenden Herausforderungen nicht die einzig richtige Lösung für alle geben. Der Inselstaat Vanuatu im Südpazifik, der im April diesen Jahres vom Zyklon Pam schwer verwüstet wurde, ist bereits durch diese Folgen des Klimawandels vom Versinken bedroht. Innerhalb der letzten 20 Jahre stieg der Meeresspiegel hier um zwölf Zentimeter. Die durchschnittlichen CO2-Emissionen pro Kopf lagen in 2010 in Vanuatu bei 0,49 Tonnen, in Deutschland bei 11,53 Tonnen und in den USA bei 17,53 Tonnen (UN Statistics Division, Millenium Development Goals Indicators, mdgs.un.org/unsd/mdg).
Wer ist also verantwortlich? Wer muss für den Schaden in Vanuatu aufkommen? Die Länder, die die höchsten CO2-Emissionen verzeichnen? Ein internationaler Klimafonds? Vanuatu selbst? Und wer soll das entscheiden?
Mit unseren Programmen versuchen wir, diesen schwierigen aber wichtigen Fragen Raum zu geben und freuen uns, wenn Sie in Ihren Schulen, Bildungseinrichtungen, Unternehmen und Institutionen weiterhin mit uns dazu im Austausch bleiben. Denn Antworten finden wir nur gemeinsam.
Ihre Silke Ramelow
Aus den Programmen
KlimaKunstSchule unterwegs – Eine geräuschlose Demo im Süden, Premiere von „Die Klimakonferenz“ im Westen und das Klimafestival KLIMALE im hohen Norden
KlimaKunstSchule ist bundesweit aktiv und setzt bis zu den Sommerferien Highlights im ganzen Land: Demonstrieren Sie am Samstag, den 30. Mai 2015 bei der Silent Climate Parade in Mainz für mehr Bewegung im Klimaschutz – die Schulze-Delitzsch-Schule aus Wiesbaden ist mit dem Flashmob „Inseln versenken“ dabei. Am Jungen Staatstheater in Braunschweig feiert im Juni die Uraufführung von „Die Klimakonferenz“ Premiere. Besuchen Sie mit Ihrer Schülergruppe eine der Aufführungen, um den Anstoß für ein eigenes Klimaprojekt zu geben. Oder stimmen Sie sich an der Ostsee mit einem Besuch des Klimafestivals KLIMALE in Eckernförde am 14. und 15. Juli 2015 mit KlimaKunstSchule auf die Sommerferien ein.
Aktion Klima! mobil – Macht es wie Jeremy!
Am 13. März 2015 feierte Aktion Klima! mobil die Erfolge der dreijährigen Programmlaufzeit bei der Abschlussveranstaltung „Auf dem Weg in die Zukunft – Wirken fürs Klima“ und stellte vor über 150 Gästen die Ergebnisse der begleitenden Evaluation vor. Im Rahmenprogramm der Veranstaltung zeigten die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler noch einmal, wie mit wenig Aufwand viel für den Klimaschutz erreicht werden kann. Der Elftklässler Jeremy begeisterte alle, weil er die Street-Art-Aktion der Veranstaltung dazu nutzte, mit minimalen Mitteln eine Klimaschutzkampagne zu starten.
„Wir sind durch die Straßen gegangen und haben Leute angesprochen, ob sie sich für ein besseres Klima einsetzen möchten. Alle Befürworter haben von uns als Erkennungszeichen eine grüne Schleife um den Finger gewickelt bekommen. Wir trafen z. B. auf einen Kindergeburtstag und alle Kinder bekamen so eine Schleife von uns. Das Geburtstagskind sagte zu seiner Mama: 'Ich bin jetzt auch ein Klimaschützer!'.“
Jeremy hat schnell verstanden, wie einfach eine gute Idee in eine Botschaft zu verwandeln ist und wie schnell sich diese weitertragen lässt. Mach es wie Jeremy – handle sofort und werde wirksam!
Aktion Wald! ausgezeichnet als offizielles Projekt der „UN-Dekade Biologische Vielfalt“
Am 27. März 2015 erhielt Aktion Wald! die Auszeichnung als offizielles Projekt der „UN-Dekade Biologische Vielfalt“! Die Auszeichnung wird an Projekte verliehen, die sich in nachahmenswerter Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen. Das WaldTeam von BildungsCent freut sich sehr über die Anerkennung der Arbeit und bedankt sich herzlich bei allen teilnehmenden Schulen für ihr Engagement. Mit den vielfältigen WaldProjekten in den Schulen und Bildungseinrichtungen wird ein großer Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt geleistet.
Unter den ausgezeichneten Projekten wird monatlich per Abstimmung eines als Projekt des Monats gekürt. Aktuell kann für Aktion Wald! abgestimmt werden unter: www.undekade-biologischevielfalt.de/projekte/monatsprojekt-waehlen/projekt-details/wahl/Wettbewerb/
Wir freuen uns, wenn Sie für uns abstimmen! Vielen Dank!
Veranstaltungstipps/Hinweise
Klimawandel und Bildung: Silke Ramelow auf dem Aktionsbündnis Klimaschutz
Deutschland hat sich als eine der führenden Industrienationen verpflichtet bis 2020 40% weniger CO2 im Vergleich zu 1990 zu emittieren; bis 2050 sollen es 80% sein. Mit diesen Zielen nimmt Deutschland eine Vorreiterrolle ein.
Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass bis 2020 gerade einmal 33% an Einsparungen möglich sind. 7% oder in absoluten Zahlen ca. 80 Millionen Tonnen CO2-Einsparung fehlen, um die Ziele zu erreichen. Die Bundesregierung hat nun das Aktionsbündnis Klimaschutz ins Leben gerufen, um mit allen Akteuren, die sich für mehr Klimaschutz einsetzen wollen, gemeinsam zu ermitteln, wie es gelingen kann, die Ziele bis 2020 doch noch zu erreichen.
In einem ersten Treffen konnte auch BildungsCent eine Position einbringen und die dringend notwendige Stärkung des Themas Klimawandel im Bildungsbereich einfordern. Den dreiminütigen Beitrag von Silke Ramelow sehen sie hier.
Zukunft selber machen – Junge Ideen für Nachhaltigkeit
Vom 4. bis 6. September 2015 findet die Jugendkonferenz „Zukunft selber machen – Junge Ideen für Nachhaltigkeit“ statt. Eingeladen sind 150 engagierte junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren, um sich über nachhaltige Lebensstile auszutauschen und gemeinsam neue Ideen zu entwickeln. Es geht nicht nur ums Reden, sondern um konkretes Handeln. Dazu erhalten die besten Projektideen eine finanzielle Unterstützung. Organisiert wird die Konferenz von 15 Jugendlichen.
Wir freuen uns, wenn Sie diese Jugendkonferenz unterstützen und Ihre Schülerinnen und Schüler darauf aufmerksam machen. Weitere Informationen, gerne auch zum Weiterleiten, finden Sie hier. Eine Anmeldung ist möglich unter www.zsm-2015.de
In eigener Sache
Gern wüssten wir von Ihnen, ob es in Ihren Schulen ein oder vielleicht sogar mehrere Schülerfirmen gibt? Wir freuen uns, wenn Sie uns dazu in dieser kleinen Umfrage Auskunft geben, denn wir denken darüber nach, das Wirtschaften wieder stärker ins Zentrum unser Arbeit zu stellen.
Haben Sie viel Dank für Ihre Unterstützung!
(Im Nl dann Fragebogen, klassisch
Bundesland … Schulart etc.. Dann eine Auswahl verschiedener Themen von Schülerfirmen : Catering, Energie, Fahrradwerkstatt …. Wie auch ein offenes Eingabefeld
Dann die Frage, ob die Schülerfirma von Partnern unterstützt wird
Dürfen wir Sie zu diesem Thema vertiefend befragen?