Juni 2014 - NEIN, ich unterschreibe nicht!

Von den verschiedensten Seiten erreicht mich derzeit ein offener Brief an Andreas Schleicher, Koordinator der internationalen PISA-Studien, mit der Bitte, mich den bereits 2.000 Unterzeichnenden aus der ganzen Welt anzuschließen.

Die PISA Studien – so die vielfach geteilte Meinung des Autors Klaus-Dieter Meyer von der State University New York – sind Schuld an unguten Veränderungen der Bildungspraxis, sind Schuld an der beklagenswerten Zunahme an Tests aller Art, erzeugen Angst und Unbehagen bei Lehrerinnen und Lehrern sowie Schülerinnen und Schülern und bewirken nur kurzfristige Maßnahmen, die einzig und allein dem Zweck dienen, bei der nächsten PISA-Runde besser abzuschneiden. 

Nein, ich werde diesen offenen Brief nicht unterzeichnen!

Jede Messung, jeder Mittelwert, jeder Vergleich  unterschiedlicher Phänomene ist eine Abstraktion, die oft nicht mehr viel mit der erfahrbaren Wirklichkeit zu tun hat. Das führt zu Unbehagen und Skepsis, denn durch die abstrakten Daten werden wiederum neue Realitäten erzeugt: Über hochaggregierte Daten auf den Aktien- oder Rohstoffmärkten werden Nahrungsmittelpreise gesteuert, aus unseren digitalen Datenspuren werden Persönlichkeitsprofile gebildet und uns dementsprechende Angebote vorgeschlagen. 

Die PISA Studien erheben die Leistungen und Kompetenzen von fünfzehnjährigen Schülerinnen und Schülern. Für Deutschland zeigten sich zwei eher beunruhigende Befunde: der unmittelbare und im internationalen Vergleich sehr starke Zusammenhang zwischen Bildungserfolg und sozialer Herkunft und die Tatsache, dass etwa 20% der Schülerinnen und Schüler nicht einmal das Basiskompetenzniveau erreichten. 

Ich glaube, es ist für die Bildungswelt nach wie vor sehr ungewohnt, sich in solchen auf Vergleichbarkeit und Verallgemeinerung abzielenden großflächigen  Messungen wieder zu erkennen. Weder Menschen noch Institutionen lassen sich gern auf abstrakte Zahlen und Datenreihen reduzieren. Allerdings zeigen diese konkreten Befunde deutlich, dass dringend etwas getan werden muss und darüber bin ich wirklich sehr froh. 

Fast alle der Unterzeichnenden des offenen Briefes sind Akademikerinnen und Akademiker, studierte Menschen, vermutlich zwischen 30 und 65 Jahren, gutsituiert, gesellschaftlich integriert, wenn nicht gar privilegiert und durchaus fähig, an der bestehenden Lage etwas zu ändern. (Wer sonst, wenn nicht wir?) 

Anstatt Herrn Schleicher zum Buhmann zu erklären, sollten wir uns da nicht mit den wirklich wichtigen Fragen beschäftigen? 

Zum Beispiel: Wie machen wir die Schulen zu Orten von Begeisterung und Ermutigung und nicht von Defizit und Versagen? Was brauchen unsere Kinder und Jugendlichen wirklich, um in der Welt von morgen glücklich werden zu können? Oder wir führen endlich eine ernsthafte Diskussion über den Sinn und Unsinn von Noten. 

Denn der durch die PISA Studien erzeugte Druck, unter dem die Unterzeichnenden so leiden, steht in keinem Vergleich zu dem Notendruck, unter dem viel zu viele Schülerinnen und Schüler tagtäglich stehen. 


Die Nachrichten über die unfassbar schrecklichen Anschläge in Paris hinterlassen mich mit  Entsetzen, mit Angst, einem Gefühl der Ohnmacht und mit...

Nach den vielen Korrekturen, Zeugnissen und arbeitsintensiven Projekttagen, dem Tag der Offenen Tür und der Abschlussfeier, nach dem letzten Kraftakt...

Liebe Leserinnen und Leser,

der Klimawandel ist eines der prominesten Beispiele dafür, dass wir es in Zukunft vermehrt mit Herausforderungen zu tun...

Wir hoffen, Sie sind gut in das neue Jahr gestartet und wünschen Ihnen viele bereichernde Momente und Begegnungen, Inspirationen und Themen sowie...

Auch zu den besinnlichen Feiertagen hört das Zählen nicht auf. Wie viele Weihnachtskarten müssen wir drucken? Wer hat noch wie viele Urlaubstage? Wie...

Ich studiere wieder* – berufsbegleitend – und bin ganz begeistert von den vielen neuen Dingen, die ich lerne, den neuen Menschen, denen ich begegne...

Liebe Newsletterabonnentin und lieber Newsletterabonnent,

der Klimawandel ist vom Menschen verursacht; daran besteht kaum noch Zweifel. Dies...

Mitte Januar beschäftigte nicht nur das Coming-Out des Fußballers Thomas Hitzlsperger die Gemüter. Auch die Petition: Zukunft – Verantwortung –...